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1818 church Donation List
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Z u r
G e s c h i c h t e
d e r
K i r c h e n g e m e i n d e
Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde liegt am Südhang des Wiehengebirges, im Westen
angrenzend an das Land Niedersachsen bzw. die Hannoversche Landeskirche, im
Norden an den Kirchenkreis Lübbecke. Sie besteht aus zwei Bezirken: 1) Nordteil
von Ostkilver, Rödinghausen und der größte Teil von Schwenningdorf, 2) Bieren
und der östliche Teil von Schwenningdorf. Zu ihr zählen sich ca. 4100
Gemeindeglieder. An Gebäuden gehören ihr zwei Kirchen, zwei Gemeindehäuser
(Bieren und Schwenningdorf), Haus an der Kirche in Rödinghausen mit Gemeindebüro
und Kirchencafé, frühere Kantorei mit Diakoniestation und Altes Pfarrhaus auf
der Wehme.
Die Kirche in Rödinghausen gehört zu den herausragenden Bau- und Kunstdenkmälern
der Gemeinde Rödinghausen und wird bereits 1233 urkundlich erwähnt. Damals war
sie Patronatskirche der Äbtissin von Herford. Möglicherweise hat sie noch viel
früher als Holzkirche bestanden. Wilhelm v.d.Bussche, Erbherr zu Waghorst, hat
die Kirche 1509 vergrößern lassen, ihr gotische Formen gegeben und 1520 den
geschnitzten Flügelaltar gestiftet, der in 13 Bildern die Passionsgeschichte
Jesu, Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt und Jüngsten Tag zeigt. Aus dem
Jahr 1596 stammt eine Bibel in plattdeutscher Sprache, von der es in
Bibliotheken in Hamburg und Göttingen noch zwei weitere Exemplare gibt. 1816
entstand durch einen Brand in einer benachbarten "Bude"(wohl eine
Seifenkocherei) eine großer Schaden an der Kirche, die nur deshalb nicht völlig
abbrannte, weil viele halfen, das Feuer zu löschen und es riskierten, daß ihre
eigenen Häuser abbrannten - darunter auch der Oberschulten Hof, insgesamt 11
Gebäude im Süden und Westen der Kirche. 1893 erweiterte man das Mittelschiff
durch Querhausarme. Die schön gebaute Kirche zog immerhin im letzten Jahr
allein über 2000 Besucher außerhalb von Gottesdiensten an. Über die
Geschichte der Pastoren von ca. 1400 bis ins letzte Jahrhundert gibt das Rödinghauser
Predigergedächtnis von A.G. Schlichthaber Auskunft. Zur Reformationszeit gab es
drei Geistliche in Rödinghausen. Die erste Pfarrstelle wurde damals bisweilen
aus politischen Gründen besetzt, 1528 z.B. mit einem Amtmann. Die zweite Stelle,
auch von Wilhelm v.d. Bussche gestiftet, war eine Vikarie. Öfter versieht auch
ein Kaplan Dienst, wie z.B. Jost Deterding, von dem bei einer Visitation 1533
bekannt wird, daß er seine Magd geheiratet hat und das Abendmahl in beiderlei
Gestalt austeilt. Auch die anderen Geistlichen "haven ein jeder ein bi sich,
ein person, damit sie kinder haven". Bereits zu reformatorischer Zeit hat
St. Bartholomäus zwei "Filialen" in Bieren und Westkilver. Die Kirche
in Bieren wurde 1908 als Nachfolgerin einer in Fachwerkbauweise ausgeführten
Kapelle - "Klus" genannt - errichtet, nun ganz aus Bruchstein. Der
Altarraum mit Sakristei und Taufkammer ist an der Stirnseite des Gebäudes als
Halbkreis an das Kirchenschiff angefügt. Die Kirchengemeinde Westkilver, wo
seit dem 15. Jh. eine Kirche steht, wurde 1911 und endgültig 1928 von Rödinghausen
selbständig.
Aus der Nazi-Zeit ist eine Anekdote über einen kleinen Akt Rödinghauser
Widerstands zu berichten: Der von Hitler ernannte Reichsbischof Ludwig Müller
(von 1909 bis 1913 Pfarrer in Rödinghausen) wollte am 25.4.1935 "in seiner
früheren Gemeinde einen Gottesdienst halten (und bittet) um Überlassung der
Kirche". Das Presbyterium beschließt nach langer Aussprache in
namentlicher Abstimmung mit 6 gegen 5 Stimmen, "zu Veranstaltungen der
Deutschen Christen, also auch zu Gottesdiensten durch den derzeitigen
Reichsbischof, trotz aller gebotenen Rücksichtnahme auf unseren früheren
Gemeindepfarrer (...) unsere Kirche, kirchliche Gebäude und Einrichtungen nicht
zur Verfügung zu stellen". Müller reist an und findet die Kirche
verschlossen. Pastor Beckmann ist unterwegs und der Schlüssel nicht zu finden.
Heute bestehen folgende Gruppen und Kreise in beiden Pfarrbezirken, die die
Gemeindearbeit tragen und beleben:
Singkreis (gegr. 1927,1934),
Posaunenchor (gegr. 1880,1906)
ebenso mehrere Frauenkreise,
CVJM mit verschiedenen Kinder- und Jugendgruppen,
Krabbel- und Spielgruppen;
Hausbibelkreis;
Bastel- und Handarbeitskreise in Bieren.
Zwei Suchtkrankenvereine bringen sich seit über 20 Jahre durch Treffen in den
Gemeindehäusern sowie Evangelisationswochen und Bazare ebenfalls in die
Gemeindearbeit ein.
Das im Juni jeden Jahres gefeierte Missionsfest in Bieren, dem heute mehrere
Verkündigungsabende vorausgehen, fand zuerst 1909 auf Buntemöllers Hof in Dono,
später auf verschiedenen Höfen bis zuletzt Meyers Hof an der Bierener Kirche
statt.
Der 1892 gegründete CVJM betreibt seit sieben Jahren eine Partnerschaftsarbeit
mit dem YDP (Youth Developmant Project) in Freetown, Sierra Leone (Westafrika).
Dort wurde eine gut funktionierende, inzwischen fast selbständige
Tischlerei-Lehrwerkstatt aufgebaut. Die Beziehung zwischen den Vereinen wird
durch keine Zwischeninstanzen gestört; durch jährliche Besuche und viele
Briefe ruht die Arbeit auf dem Fundament persönlicher Kontakte.
English Version
History of the Church at:
Rödinghausen, Deutschland
St. Bartholomew
Translated by Norman Braun
Edited by Alan Nabring
1999
The Evangelical Lutheran Church congregation lies on the
southern side of the Wiehengebirge hills, on the western border of Lower Saxony;
that is, in the Hanover church district, with the church district of Lübbecke
to the north. It consists of 2 parts:
- The northern part of Ostkilver, Rödinghausen and the greater part of
Schwenningdorf.
- Bieren and the eastern part of Schwenningdorf.
There are about 4100 members in this community. As far as
buildings go there are two churches, two congregation homes (Bieren and
Schwenningdorf), and a house at the church in Rödinghausen with an office and a
church café, formerly a choir and deacon station and an old parsonage on the
Wehme River.
The church in Rödinghausen was already mentioned in the
documents in 1233. At that time it was the patron church of the Abbess of
Hereford. It is quite possible that there was a wooden church on this site much
earlier. Wilhelm von d. Bussche, Erbherrof Waghorst, had the church enlarged in
1509. It gave it a gothic appearance, and he donated the carved wooden winged
altar (triptych) in 1520. This portrayed 13 scenes of the Passion history of
Jesus including the crucifixion, resurrection, ascension and judgment day. A
bible in Plattdeutsch (low german) dates back to 1596. There are only two more
of these bibles: one in the Hamburg library; and the other in Göttingen. There
was much damage to the church in 1816 caused by a fire in a nearby shed, which
was a soap factory. Many people helped in putting out the fire. They risked
damage to their own homes and the nearby mayor’s estate with 11 buildings to
the south and the west of the church.
(The beautifully built church has attracted over 2000
visitors during the last year over and above those who attend services.)
In 1893 the nave of the church was widened. There is
information from about 1400 to the last century given by various pastors. During
the Reformation there were three clergymen in Rödinghausen . A secular person
held the first parish position at times for political reasons. For instance in
1528 a district magistrate held it. Wilhelm von dem Bussche endowed the second
position. It was a vicarage. More often a chaplain served, as for example, Jost
Deterding, who visited her in 1533, who married his maid and used both elements
in Holy Communion. A record says in the German dialect of the time that each
priest had a wife by whom he could have children. Already in Reformation time
St. Bartholomew church had two branch churches. (Bieren and Westkilver) The
church in Bieren was succeeded by one in 1908, built in half-timber style as a
chapel, mainly of brick. The sanctuary with the sacristy and baptistery was
finished in cross-form. The Westkilver church congregation, where a church stood
since the 15th century became an independent church in 1928.
During Nazi times there is a little story about the
resistance movement in Rödinghausen. Reichsbishof Ludwig Müller nominated by
Adolph Hitler (who had been Rödinghausen pastor from 1909 to 1913) wanted to
hold a service at his former church and requested that the church be abandoned.
The administration of the church voted 6 against and 5 not to close the church.
When Bishop Müller traveled to the church he found it locked. Pastor Beckman
met him but the key could not be found.
The following agencies of the church in both districts carry
out the work of the church.
- Singing Circle (founded 1927,1934)
- Brass Choir (founded in 1880, 1906)
- YMCA with various children and youth groups
- Drama groups
- Home Bible study groups
- Craft groups in Bieren
- Two groups dealing with drug addicts in Bieren
- Mission Festivals in Beiren in June each year(beginning on Buntemöller’s
farm in Dono in 1909 until last of all on Meyer’s farm at the Bieren
Church)
The YMCA, founded in 1892, carried on during the past 7 years
a partnership with the Youth Development Project in Freetown, Sierra Leone, West
Africa. There they have a kind of "Habitat for Humanity" project. The
authorities did not disturb the relationship: he work depends upon annual
visits, many letters and personal contact.
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